Infrastruktur ist in der Logistik ein viel genutztes Wort. Aber haben Sie es schon mal bewusst in Zusammenhang mit Sozialer Nachhaltigkeit gebracht? Schnell kommt man dabei auf die Barrierefreiheit und Zugänglichkeit von Arbeitsplätzen.

Die individuellen Ansprüche an einen Arbeitsplatz waren für Unternehmen in der Vergangenheit häufig ein Grund dafür, Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung nicht einzustellen. Auch heute noch zeigen sich kaum Verbesserungen wie das „Inklusionsbarometer Arbeit“ der Organisation Aktion Mensch und des Handelsblatt Research Institute zeigt, trotz gesetzlicher Regelungen. Besonders in den gewerblichen Berufen in der Logistik gestaltete sich die Inklusion schwierig bis unmöglich. Immer mehr neue Technologien und individuell gestaltete Arbeitsplätze können aber dafür sorgen, dass Menschen mit Einschränkungen in der Logistik Fuß fassen können. (> Forschungsprojekt InkluServ vom Fraunhofer IAO) Auch „kooperative Ausbildung“ zwischen Berufsbildungswerken und Betrieben, die den fachlichen Part übernehmen, helfen die Barrieren abzubauen. Ein positives Beispiel ist hier unser Mitglied Sirum, die im Rahmen einer solchen Kooperation Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker ausbilden.

Aber was beinhaltet es, ein Arbeitsumfeld zu fördern, das Vielfalt und Inklusion unterstützt? Allem voran: Diskriminierung verhindern, verschiedene Hintergründe und Perspektiven zu schätzen und Chancengleichheit bei Einstellung, Beförderung und Weiterbildung sicherzustellen. Grundlegend bedarf es dabei eine ganzheitliche Mitnahme aller Mitarbeitenden. Schulungen helfen dabei, das Verständnis zu fördern und für unterschiedliche Lebenssituationen zu sensibilisieren. Unternehmen, die offen für ein inklusives Arbeitsumfeld sind und Teilhabe fördern, profitieren dabei zusätzlich von einem breiteren Arbeitsmarktangebot und einer unterstützenden Arbeitskultur, in der alle Mitarbeitenden ihr volles Potenzial entfalten können.

2024 haben die Hamburger Sozialbehörde, die Behörde für Wirtschaft und Innovation sowie die Handelskammer Hamburg eine Kampagne zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eröffnet. In enger Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten, informieren sie Unternehmen in Hamburg über bestehende Fördermöglichkeiten, wie das sog. Budget für Arbeit und möchten Arbeitgebende dabei unterstützen und motivieren, sich mit ihnen auf den Weg zu einer inklusiven Stadtgesellschaft zu machen. Alle Interessierten können sich bei der Abschlussveranstaltung der Kampagne am 28.05.2024 informieren und inspirieren lassen.

Durch die vielfältigen lokalen Bemühungen avanciert Hamburg zum Vorbild für echte Teilhabe. Mit einer eigenen Social Entrepreneurship Strategie und der Etablierung der Hamburger Allianz für Social Entrepreneurship als Public-Private-Partnership mit einem breiten gesellschaftliches Bündnis, steuert die Stadt einem positiv inklusivem Gesellschaftsbild entgegen. Diese Entwicklung honorierend und um die Entwicklung zu mehr Teilhabe zu unterstützen, entscheid die renommierte globale Plattform ASHOKA, ihren jährlichen Changemaker Summit 2024 in der Hansestadt durchzuführen. ASHOKA setzt sich als Non-Profit-Organisation für die Förderung von sozialem Unternehmertum ein. Das internationale Treffen findet vom 05. – 07. September statt.  

Morgen wagen wir den Sprung zur überregionalen Humanitären Logistik und die Verantwortung der Logistik, weltweit für ein gerechtes Miteinander einzustehen.

Foto: Canva_Getty Images_AndreyPopov

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